Gedicht bei der Seebestattung

Denk dir ein Bild, weites Meer, ein Segelschiff setzt seine weißen Segel und gleitet hinaus in die offene See.

Du siehst, wie es kleiner und kleiner wird. Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es.

Da sagt jemand: Nun ist es gegangen. Ein anderer sagt: Es kommt.

Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont ist nichts anderes, als die Grenze unseres Sehens.

Wenn wir um einen Menschen trauern, freuen sich andere, ihn hinter der Grenze wiederzusehen.

Autor: Peter Streiff

Mement

Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tod derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich todentlang
Und lass mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr,
– Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eigenen Tod, den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

Mascha Kaléko

(Danke Andrea)

Der Tod hat keine Bedeutung

Der Tod hat keine Bedeutung –
ich bin nur nach nebenan gegangen.
Ich bleibe, wer ich bin,
und auch ihr bleibt dieselben zusammen.
Was wir einander bedeuteten, bleibt bestehen,
Nennt mich bei meinem vertrauten Namen
Sprecht in der gewohnten Weise mit mir
und ändert Euren Tonfall nicht!
Hüllt euch nicht in Mäntel aus Schweigen und Kummer –
lacht wie immer über die kleinen Scherze, die wir teilten.
Wenn ihr von mir sprecht, so tut es ohne Reue
und ohne jegliche Traurigkeit.
Leben bedeutet immer nur Leben –
Es bleibt so bestehen –
immer – ohne Unterbrechung.
Ihr seht mich nicht, aber in Gedanken bin ich bei euch
irgendwo, ganz in der Nähe, nur ein paar Straßen weiter.

Henry Scott

Lieder

 

 

(Danke Gabriele)

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