Tag 46
Der Tag stand im Zeichen der Abreisevorbereitung. Aber erst am Nachmittag. Gegen 10 Uhr haben Fikret und Betty mich abgeholt zu einer Quad-Tour. Wenn ich schon nicht fähig bin, die Dinger zu reparieren, kann ich wenigstens mal damit fahren. Drei zahlende Kunden auf zwei Quads, Fikrets Bruder als Führer der Kohorte, Betty und ich. Fünf Maschinen zu Beginn der Runde. Nach einiger Zeit fällt bei einem Quad die Bremse komplett aus und im Endergebnis des Ringtauschs sitze ich als Beifahrer mit auf Bettys Quad.
Natürlich kennt die Frau sich mit den Fahreigenschaften der Biester und der Strecke aus. Nach einer größeren Pfütze, bei der sie rechtzeitig die Beine hochgehoben hat, spüre ich das Modderwasser in meine Schuhe laufen. Später wird sich noch herausstellen, dass meine Jacke nicht durch Bürsten, sondern nur durch eine fixe Runde in der Waschmaschine wieder in einen zivilisationsverträglichen Zustand zu bringen ist. Nehme ich eben eine feuchte Jacke mit auf den Flug nach Bali. Macht man ja gerne. Leider entdecke ich erst ganz zum Schluss, dass die Frau kitzelig wie verrückt ist. Da sie beide Hände am Lenker haben muss, links Bremse und rechts Gas, ist sie mir als Hintensitzer im Grunde völlig wehrlos ausgeliefert. Einmal kurz die Finger in den unteren Rippenbogen gestupst, schon wird kurz gequiekt und vernünftig gefahren. Dieses Gefühl der absoluten Macht entdecke ich, wie gesagt, erst ganz am Schluss, als die Messe schon gesungen ist. Schade auch. Diese Art von Fernsteuerung macht Spaß. Piek, quiek, langsam… 🙂
Noch ein Cappuccino im Café Sal, Abschied nehmen von Mutlu, meiner großen Liebe hier in der Türkei, Klamotten packen und dann mit Fikret und Betty im Garden Restaurant in der unmittelbaren Nachbarschaft des Appartements den Tag bei Pizza und Rotwein ausklingen lassen.
Nun sind knapp 4 Wochen Avsallar um. Eine völlig andere Erfahrung als im Kloster, doch genauso bereichernd für mein Leben. Samstag um 11:30 Uhr holt mich der Bus ab und am Sonntag gegen 21 Uhr Ortszeit sollte ich im Bali Mandala eintreffen. Ich habe mir eine faszinierende Zeit eingebrockt. Ich selbst und mein Horizont erweitern sich radikal. Danke.
Lieber Götz,
komm gut an deinem neuen Reiseziel an. Bin schon sehr gespannt auf deine neuen Erlebnisse und den daraus resultierenden Erkenntnissen. ????
Drück dich
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