Tag 47
Die Türken versuchen noch, mich auf den letzten Drücker umzubringen. Mindestens wollen sie für eine fette Erkältung sorgen. In Istanbul sind nur um die 6° Grad und alle Heizungen laufen mit äußerster Kraft. Manchen ist aber auch warm und sie schalten die Klimaanlagen auf 18° Grad, um so etwas wie eine luftgesteuerte Kneippkur ins Leben zu rufen. Kalt, heiß, kalt, heiß, nicht an den Füßen, sondern am Kopf. Ich warte auf meinen Aufruf bei Caribou Coffee und egal wo ich mir hier hinsetze, die kalte Luft bläst mir auf die leicht verschwitze Birne.
Gegenüber hängt ein beleuchtetes Weltbild. Ich werde morgen Abend ganz schön weit weg sein von unserem winzigen Land. Schon interessant, was wir uns auf unser Land, unseres Mentalität und unsere Kultur so einbilden. Andererseits wurde mir in Rumänien und auch hier in der Türkei unsere Wirtschaftskraft massiv vor Augen geführt. Mindestens unsere Verkäufer müssen Weltklasse sein, bei der Masse an deutschen Produkten, die ich in den beiden Ländern gesehen habe.
Gestern haben eine Freundin, mit der ich mal eine Ausbildung zusammen gemacht habe und ich nach Jahren den Kontakt wieder aufgenommen. Sie kämpft sich gerade in diesem Blog von hinten nach vorne, also von der Vergangenheit in die Gegenwart und hat zu einem alten Beitrag einen Kommentar geschrieben. Daraufhin habe auch ich mir den Tag nochmal durchgelesen. Das Fazit war, dass meine Heimat in mir ist, wohin auch immer ich gehe. Ein wunderbarer Hinweis an einem Tag zwischen den Welten mit Gefühlen in alle Richtungen. Wie schon mehrfach festgestellt: wenn man Gott machen lässt, gibt es die Antworten fix.
So, gleich ist Boarding nach Doha. Bis denne.