Tag 51
Mit Unwohlsein und leichtem Durchfall aufgewacht. Im Grunde kenne ich die Nummer schon aus allen anderen Urlauben, wenn es Richtung warm und etwas feucht geht. Das Götz-Wache-Verdauung-stellt-sich-um-Syndrom. Bekannt aus Film, Funk und Fernsehen. Ist in aller Regel nach einem Tag vorbei. Beim Frühstück bin ich mit meiner Pavillon-Nachbarin ins Quatschen gekommen. Früher war sie 30 Jahre lang sehr erfolgreich als Pharma-Referentin, heute hat sie quasi die Seite gewechselt, arbeitet mit Energie und Kinesiologie. Schade, dass wir an ihrem Abreisetag zusammengefunden haben, das wären interessante Erfahrungen geworden. Auch so habe ich den einen oder anderen Tipp mit auf den Weg bekommen. Unter anderem das Thema Blu-Room. Klingt für mich sehr spannend, sehr logisch und die Preise halten sich in sehr erträglichen Grenzen. Der von mir aus gesehen nächste (von mir aus heißt in diesem Falle natürlich Berlin und nicht Bali) steht in Mühlheim/Ruhr und damit es Sinn macht, sollte man schon eine 10er-Karte kaufen. Das werde ich wohl dieses Frühjahr noch in Angriff nehmen und da Mühlheim nicht so weit weg von Dortmund ist, darf ich wohl auf verwandtschaftliche Unterkunft hoffen. (Ich bringe Vino mit!!!)
Das Mittagessen habe ich gegen ein Schläfchen eingetauscht, Magen/Darm hielten das für eine gute Idee. Dann zur Massage. Ich war zwar nicht ganz sicher, ob ich die gebuchte Stunde ohne hektische Bewegungen Richtung Keramik durchhalten würde, wollte aber auch nicht absagen. Vorab: durchgehalten. Meine Wahl fiel auf die traditionelle balinesische Massage und auf Sandelholzöl. Ein Traum in Entspannung und Genuss. Habe zeitweise beim Durchgewalkt werden ein wohliges Brummen von mir gegeben. Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn ich brumme. Während der Massage setzte der Regen ein. Keine Ahnung, was die anderen Menschen hier davon halten, ich fand’s wunderbar. Nahezu windstill und warmes Wasser fällt in dicken Tropfen vom Himmel. Ich bin in einer Geschwindigkeit unterhalb derer türkischer Rentner zurück zu meiner Unterkunft gewandelt und habe mich dabei nassregnen lassen. Kann ich gar nicht beschreiben, welche Glückgefühle das in mir ausgelöst hat.
Noch kurz weiter am inneren Kind gewerkelt. Der Erwachsene von heute als Chef im Ring ist das Ziel und dazu gibt es zielführende Übungen. Stück für Stück geht es weiter. Das tägliche Leben wird mir sicher die Möglichkeiten geben, um die Fortschritte einer intensiven Überprüfung zu unterziehen. Als der Gong zum Abendessen rief, war ich auch soweit und bin zum Essen gegangen. Zum einen hatte ich Knast, zum anderen möchte ich natürlich nicht, dass meine jüngere Schwester sich so früh im Jahr Sorgen machen muss, ob der Junge auch genug isst… 😉
Die Küche hier ist etwas, was ich mir als grundsätzliche Nahrungsausrichtung vorstellen könnte. Ab und zu noch ´ne Curry mit Pommes Schranke, um Mangelerscheinungen vorzubeugen, doch sonst… Nach dem Abendessen keinen Bock auf Blog gehabt und mit meiner Silvesterparty-Tanz-und-Schnack-Bekanntschaft in ein ganz tiefes Gespräch eingestiegen. Manchmal triffst du im Leben auf einen Menschen, wo es dir ein Bedürfnis ist, dich lücken- und rückhaltlos mitzuteilen. Sie hat auf der Party definitiv vorgelegt und gestern habe ich nachgeholt. Sie heißt Enja. Nein, nicht wie die Sängerin. Die Sängerin schreibt sich mit Y, sie mit J.