Tag 54

Tag 54

Heute war ein ganz praktischer Tag. Ich bekomme die Nachricht, dass mein Visum für Indien wahrscheinlich nicht anerkannt wird. Die erste Vorsitzende der Nandri Kinderhilfe e.V. ist mit ihrem Touristenvisum nicht ins Land gelassen worden. Die Einreisestelle am Flughafen Chennai verlangt auf einmal ein Arbeitsvisum. Die Frau ist schon x-mal mit einem Touri-Visum zur Little Flower School, die von Nandri finanziert wird, gereist und kennt sich als pensionierte Lufthansa-Stewardess mit Indien definitiv aus, doch sie musste den nächsten Flieger zurück nach Frankfurt nehmen. Da mein Visum abgesehen von den persönlichen Daten die gleichen Angaben wie ihres enthält, laufe ich Gefahr, das gleiche Schicksal zu erfahren. Muss ich nicht haben. Also ist Indien für diese Reise abgesagt. Morgen erfahre ich, was mich eine Verlängerung hier im Bali Mandala kostet und sehe weiter.

Davon ab habe ich mich einem Ausflug zu einem kleinen Wasserfall angeschlossen. Das erste Mal etwas von Bali außerhalb des Ressorts bei Tageslicht gesehen. Wuselig und freundlich wären meine ersten Attribute. Unserem Fahrer würde ich sofort einen Job als Panzerfahrer geben. Wie er uns mit einem steinalten Isuzu-Bus bis zum Parkplatz gebracht hat, war ganz große Kunst im Geländefahren mit einem dafür eigentlich untauglichen Fahrzeug. Die Straße war eine Naturpiste, in die von Regenfällen unterschenkeltiefe Rinnen reingewaschen wurden. Als wir um die Ecke bogen dachte ich „Mist, laufen, hier endet die Fahrt…“ aber er hat genau nach Vorschrift gearbeitet. Anhalten, Strecke einschätzen, 1. Gang rein und mit weniger als Schrittgeschwindigkeit bis zum Parkplatz vorgetastet. Hat die Grundlage für ein ordentliches Trinkgeld geschaffen.

Natürlich habe ich noch lecker gegessen, den Sonnenschein des Tages genossen und war schwimmen, aber das ist ja quasi der Rahmendienstplan und mit sowas will ich nicht langweilen… 😉